13.04.2023

Fachkräfte für erneuerbare Energien: Welche Qualifizierungen sind gefragt?

Ohne Fachkräfte für erneuerbare Energien ist die geplante Energiewende in Deutschland nicht machbar. Lesen Sie, welche Berufe und Qualifizierungen benötigt werden, um in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung deutlich voranzukommen.

Mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien

Fachkräfte für erneuerbare Energien werden dringend benötigt, um die Energiewende zu schaffen. Um den richtigen Weg zum Ausbau der erneuerbaren Energien wird seit Jahren gerungen. Inzwischen stehen jedoch Eckpunkte fest:

  • Der Kohlestieg, mit dem der Strukturwandel in der Region Leipzig angestoßen wird.
  • Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das Deutschland bei der klimaneutralen Energieversorgung voranbringen soll.

Die Ziele sind ambitioniert. Um sie zu erreichen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen die jährlichen Ausbauraten von Energie aus Sonne, Wind und Wasserstoff deutlich gesteigert werden.

Fachkraft für erneuerbare Energie werden

Zusätzliche Fachkräfte für erneuerbare Energien nötig

Mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien bedeutet auch erhöhte Anstrengungen, um die dafür benötigten Fachkräfte zu gewinnen. Rund 190 Berufe sind für den Ausbau der erneuerbaren Energien relevant. Das reicht beispielsweise vom Baugewerbe, über das verarbeitende Gewerbe bis zum Handwerk. Dabei sind alle Anforderungsniveaus gefragt – Helfer*innen, Fachkräfte, Experten*innen und Spezialist*innen.

Laut der Kofa-Studie „Energie aus Wind und Sonne“ betrug die Fachkräftelücke im Jahresschnitt 2021/2022 rund 215.000 Personen. Viele Stellen in den relevanten Berufen sind bereits heute nicht besetzt. Die bestehende Nachfrage nach Fachkräften lässt sich nur erfüllen, wenn weitere Menschen für den Ausbau der erneuerbaren Energien qualifiziert werden und mehr Jugendliche für eine Ausbildung in diesem Bereich gewonnen werden.

Steigende Nachfrage nach Ausbildung in Elektroberufen

In der Verbundausbildung bei der ZAW Leipzig ist die steigende Nachfrage nach Elektrofachkräften deutlich spürbar. Die ZAW Leipzig ist das Bildungszentrum der IHK zu Leipzig. In den modernen Werkstätten findet die berufspraktische Ausbildung für Partnerunternehmen aus der Region Leipzig statt. Ausgebildet werden die Jugendlichen im Berufsfeld Elektrotechnik als:

  • Industrieelektriker (IHK)
  • Elektroniker für Betriebstechnik und
  • Mechatroniker

Die wachsende Nachfrage zeigt, dass in diesen Berufen wirklich spannende Inhalte vermittelt werden. Zudem lassen sich die jungen Menschen natürlich auch durch die guten Übernahme- und Karriereaussichten überzeugen. Das steigende Interesse der Jugendlichen ist wichtig, es reicht jedoch nicht aus, um die aktuelle Fachkräftelücke zu schließen.

Quereinsteiger zu Fachkräften qualifizieren

Um Fachkräfte für erneuerbare Energien zu entwickeln, stehen viele Wege zur Qualifizierung offen. Bestes Beispiel dafür ist die Weiterbildung zum Solarteur*in. Ungelernte, Geringqualifizierte oder Fachkräfte erlernen die Kompetenzen, um Solaranlagen zu montieren. Der Vorteil ist, dass Solarteur*innen in relativ kurzer Zeit einsatzfähig sind und eine sichere Perspektive auf dem Arbeitsmarkt erhalten.

Auch mit einer Umschulung zum Industrieelektriker*in (IHK) erreicht man in 16 Monaten den Abschluss als Elektrofachkraft. Mit diesem Abschluss hat man aktuell sehr gute Berufsaussichten und kann flexibel in einem Handwerks- oder Industrieunternehmen starten. Als Fachkraft für erneuerbare Energien zu arbeiten, ist dabei eine spannende Perspektive.

Sich als Fachkraft für erneuerbare Energie qualifizieren

Fachexperte für Wasserstoffanwendungen (IHK) werden

Zu Sonne und Wind wächst die Bedeutung von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft. Besonders in der Region Leipzig werden aktuell viele Projekte angestoßen, um die Infrastruktur zur Nutzung von Wasserstoff auszubauen. Einen guten Einblick in die Technologie vermittelt die Qualifizierung Fachexperte für Wasserstoffanwendungen (IHK).

Teilnehmende erhalten grundlegendes Wissen über die Wasserstofftechnologie als zukunftsweisender, klimafreundlicher Energieträger. Dabei geht es natürlich um die Potenziale von Wasserstoff und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Genauso wichtig sind jedoch Kenntnisse zu Themen wie Umweltschutz, Arbeitssicherheit, relevanten ISO-Standards und Gesetzesgrundlagen.

In der Personalentwicklung einen Schritt voraus gehen

Wer Fachkräfte für erneuerbare Energien begeistern möchte, sollte alle Wege der Personalgewinnung und -entwicklung nutzen. Für Unternehmen ist deshalb empfehlenswert, Jugendliche bereits in der Phase der Berufsorientierung anzusprechen. Denn die Konkurrenz um Fachkräfte für erneuerbare Energien wird weiter zunehmen.

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